Blog von Christoph Hilber
Seitenwechsel: Welche Bedeutung oder viel mehr welche Konsequenzen hat ein Active Sourcing für Arbeitnehmende und Jobsuchende?
Grundsätzlich keine Konsequenzen, aber …
Wenn Arbeitnehmende ihren Job lieben und damit glücklich und zufrieden sind, wollen sie nicht wechseln. Wer nicht angesprochen werden will und über kein Profil auf Business Social Media Plattformen verfügt, welches einigermassen aussagefähig ist, hat vom Active Sourcing nichts zu befürchten, denn diese arbeiten mit diesem Kanal.
Die Kein-Profil-Mitarbeitenden müssen – wie viele Mit-Profil-Mitarbeitenden auch – deswegen bei einer Jobsuche in jedem Fall die Initiative ergreifen. Kein oder ein schlechtes Profil zu haben, hat insofern einen Nachteil, als dass auch Recruiting Teams auf diesen Plattformen Checks machen. Wer keines hat, gibt sich heute ein eher non-digitales Image.
Ziel und Quelle des Active Sourcings sind die Business Social Media Plattformen
… Bedeutung für interessante und karriereorientierte Talente schon
Interessante und hochbegabte Talente in allen Positionen und Stufen zeichnen sich durch stark ausgeprägte Persönlichkeitsmerkmale aus wie: Ehrgeiz, Unrast, Wunsch nach Veränderung und neuen Herausforderungen, Karriere, monetäre Verbesserung.
Karriereorientierte Talente verfügen wohl alle über ein Profil auf Linkedin oder Xing mit dem Zweck, sich zu vernetzen, sich zu informieren oder selbst zu informieren und wohl eben auch wegen Jobangeboten und der Möglichkeit, aktiv angesprochen zu werden.
Social Media Profile haben eine Bedeutung und sind Teil der Entscheidungsfindung in der Rekrutierung mit und ohne Active Sourcing. Ohne Profil wird man einfach nicht gefunden und bei einer klassischen Bewerbung kritisch beurteilt. Heute ist Gewandtheit mit und Interesse an digitalen Medien und in digitalen Prozessen eine wichtige Voraussetzung in jeder anspruchsvollen Position.
Je aussagefähiger ein Profil ist, desto interessanter ist eine Vernetzung auf diesen Plattformen. Und desto besser wird man durch das Active Sourcing – und auch die Personalberater – gefunden und angesprochen.
Wenn die Headhunter anrufen, dann nerven sie; wenn sie nicht mehr anrufen, dann vermisst man sie.
In meiner Tätigkeit als Headhunter äussern sich Kandidatinnen und Kandidaten oft über die allzu häufigen und leider oft zu unprofessionellen Kontaktanfragen. Lassen Sie mich hier eine alte Weisheit erwähnen: Wenn die Headhunter anrufen, dann nerven sie; wenn sie nicht mehr anrufen, dann vermisst man sie. Dasselbe gilt wohl auch für Active Sourcing Anfragen.
Oft kontaktiert zu werden, ist ein Kompliment!
Fazit: Je öfter man kontaktiert wird, desto interessanter ist man grundsätzlich. Dies ist ein Kompliment. Es lohnt sich, auf Anfragen mit «ja, interessiert» oder «nein danke, nicht interessiert» zu antworten.
Und nicht vergessen …
Auch wenn es heute nicht mehr üblich ist, sein ganzes Arbeitsleben in derselben Firma zu verbringen, empfehle ich nicht, auf jede Anfrage grundsätzlich positiv und bis und mit Interview zu antworten. Bei guten Arbeitgebern wird Loyalität geschätzt und mit Perspektiven belohnt. Auch bei erfahrenen Recruitern ist ein häufiger Wechsel ein Alarmzeichen für ‘Kurzaufenthalt’. Wenn aber ein Angebot eine interessante und langfristig Sinn machende Weiterentwicklung bietet, die man bei der aktuellen Firma nicht hat, ist eine ehrliche Bewerbung empfehlenswert. Man soll gute Chancen annehmen, denn diese kommen nicht jeden Tag.
Werden Sie oft von Active Sourcing oder Headhunters kontaktiert? Ich freue mich auf eine Diskussion mit Ihnen und Ihre Erfahrungen
Weitere Gedanken zum Thema Active Sourcing finden Sie in den Blogs 1-6:
Blog 1: Active Sourcing aus Sicht Unternehmung
Blog 2: Jagen Sie selbst Ihrer Konkurrenz die besten Talente ab?
Blog 3: Überlassen Sie das Active Sourcing den Profis
Blog 4: Active Sourcing aus Sicht Arbeitnehmer und Jobsuchender
Blog 5: Abwehr gegen Active Sourcing
Blog 6: Brauchen Sie Active Sourcing?
Dieser Artikel wurde auch in unserem ‚Recruiting Blog‚ auf Linkedin publiziert.