AS Blog 2: Jagen Sie selbst Ihrer Konkurrenz die besten Talente ab?

AS Blog 2: Jagen Sie selbst Ihrer Konkurrenz die besten Talente ab?

Blog von Christoph Hilber

Mit Active Sourcing starten Sie einen direkten «War 4 Talents» / «Kampf um Talente»

Meine langjährige Erfahrung als Personalberater und Headhunter zeigt, dass die idealsten Profile immer irgendwie aus dem Umfeld Ihrer Tätigkeit, Ihrer Wertschöpfungskette stammen. Darunter verstehe ich Ihre direkten Konkurrenten, Lieferanten, Kunden und Partner. Die Kandidaten sollten möglichst sofort produktiv sein: Dienstleistungen, Produkte, Werkzeuge, Tools, Branche, Konkurrenz, Markt etc. kennen – sofort starten können und ins Lohnsystem passen.

Sie werben mit Ihrem eigenen Logo ab!

Marktbegleiter schlafen nicht. Starten Sie nun mit Active Sourcing eine Kommunikation mit Talenten aus Ihrem Umfeld, dürfte dies nicht lange ungesehen bleiben. Werben Sie ganz gezielt ein Talent ab, wird die Stimmung angeregter. Vergessen Sie nicht, dass Sie im Active Sourcing transparent unter Ihrem Firmenlogo agieren.

Sind Ihre Produktekommunikation, Ihre CEO-Kommunikation, Ihre Angebote spannend, wird dies intern wahrscheinlich auch weitergeleitet. Machen Sie dies gut, wird Ihr Umfeld neidisch und versucht Sie zu kopieren – Talent um Talent.

Sie wollen kein böses Blut provozieren

Der Grössere wird über mehr Ressourcen und Informationen verfügen als Kleinere. Der HR-Verantwortliche oder sogar CEO aus dem Umfeld wird Sie möglicherweise direkt und persönlich dazu kontaktieren. Ihr Image in diesem Zusammenhang beim Konkurrenten kann Ihnen egal sein, nicht aber bei Kunden, Partnern oder Lieferanten. Sie wollen kein böses Blut provozieren. Wollen Sie dies trotzdem tun und legen Ihre Angel aktiv in Ihrem Umfeld aus, lohnt sich vielleicht ein persönlicher Anruf von Personalchef zu Personalchef (CHRO zu CHRO), um allfällige Wogen zu glätten. Schliesslich ist Active Sourcing ein ganz normales Instrument des Talents Acquisitions.

Heizen Sie die Lohnspirale an?

Wer sitzt am längeren Hebel?

Es gelingt auch uns als Personalberater selten, Talente horizontal zu verschieben. Dies macht aus Sicht Kandidat meist keinen Sinn, ausser wenn Rahmenbedingungen nicht ideal sind wie: Arbeitsklima, Arbeitsweg, Vorgesetzte, Perspektiven, Lohn. Wer will schon ohne Verbesserung von einem bekannten Risiko zu einem unbekannten Risiko zu wechseln? Inhaltliche Steigerung sollte drin liegen und vielleicht der Lohn?

Insbesondere Letzteres ist beim Active Sourcing ein heikles Thema. In der Lohnfrage ist der Bittsteller meist am kürzeren Hebel. Werben Sie ein Talent ab, müssen Sie inhaltlich alle verfügbaren Mittel auffahren, meist aber auch monetär. Wollen Sie ein Talent unbedingt in Ihren Reihen haben, dürften Sie sich wohl auch beim Lohn aggressiver zeigen als normal.

Die bewirtschafteten Talente sollten sich bei Ihnen bewerben.

Wollen Sie Ihrer Konkurrenz bzw. Ihrem Umfeld die besten Talente abwerben wollen, müssen Sie sich ins Zeug legen. Ihr Active Sourcing (und Ihr Employer Branding) sollte so stark sein, dass sich die «bewirtschafteten» Talente schliesslich selbst bewerben, womit Sie als Arbeitgeber am längeren Hebel sitzen. Auch emotional ist dies besser, haben Sie das Talent doch nicht direkt abgeworben, sondern es hat sich bei Ihnen gemeldet. Damit dies aber funktioniert, ist ein sehr aktives und professionelles Active Sourcing nötig.

 

Haben Sie der Konkurrenz schon einmal direkt ein Talent abgeworben? Ich würde mich auf eine Diskussion mit Ihnen und Ihre Erfahrungen freuen.

Weitere Gedanken zum Thema Active Sourcing finden Sie in den Blogs 1-6:

  • Blog 1: Active Sourcing aus Sicht Unternehmung

  • Blog 2: Jagen Sie selbst Ihrer Konkurrenz die besten Talente ab?

  • Blog 3: Überlassen Sie das Active Sourcing den Profis

  • Blog 4: Active Sourcing aus Sicht Arbeitnehmer und Jobsuchender

  • Blog 5: Abwehr gegen Active Sourcing

  • Blog 6: Brauchen Sie Active Sourcing?


Original publiziert in unserem ‚Recruiting Blog‘ auf Linkedin am 28. Oktober 2023