AS Blog 1: Active Sourcing aus Sicht Unternehmung

AS Blog 1: Active Sourcing aus Sicht Unternehmung

Blog von Christoph Hilber

«Active Sourcing» = «Abwerbung»= «Headhunting»
– drei Synonyme

Der Begriff ist nicht neu, aber die Umsetzung kommt in vielen Unternehmen nun erst ins Rollen.

«Active Sourcing» = «Abwerbung»= «Headhunting» – drei Synonyme und bedeutet, dass Sie sich als Unternehmen proaktiv einen Bewerberpool an interessanten Talenten auf Vorrat aufbauen. Dieser Pool kann dann sofort oder irgendwann später beim Aufkommen passender Positionen kontaktiert werden. Sie können dies über eine interne Liste verwalten oder – was viel mehr Sinn macht – über die Business Social Media Portale wie Linkedin, welche zu diesem Zweck spezielle Funktionen anbieten.

Abgrenzung: Beim Active Sourcing spreche ich von der Rekrutierung von berufserfahrenen Talenten. Unterstützung bei der Rekrutierung
von Berufseinsteigern und Berufseinsteigerinnen nenne ich Hochschul- /
Fachhochschul- / Abschlussklassen-Marketing. Der Teil Kommunikation des Active
Sourcing kann auch angewendet werden, da auch die Berufseinsteigenden über Business Social Media Profile verfügen.

Und dann, wenn eine passende Position neu zu besetzen ist, schlagen Sie zu.

Und dann, wenn eine passende Position neu zu besetzen ist, schlagen Sie zu, indem Sie die Profile mit einem konkreten Angebot kontaktieren. Vielleicht hegt der Kandidat gerade Veränderungsgedanken oder Ihr Angebot ist unwiderstehlich interessant – Bingo!

 

Was einfach tönt, bedarf in Wirklichkeit allerdings etwas Aufwand und Vorarbeit:

  1. Ein fähiges Team

    Das klassische Recruiter-Profil ist sich gewohnt, reaktiv auf Bewerbungen zu arbeiten. Active Sourcing bedeutet einfach gesagt: VERKAUFEN. Sie füttern die gefundenen Talente laufend mit für diese interessanten Informationen (kein Einheitsbrei) – Sie betreiben ein Talent Relationship Management. Haben Sie eine Stelle zu besetzen, kontaktieren Sie die Profile per Mail und idealerweise auch per Telefon, um sie zu einem Interview zu bewegen. Das ist nicht jedermanns bzw. jederfraus Sache. Gleichzeitig müssen die Recruiter über die richtigen Tools verfügen und in diesen geschult sein.

  2. Viele gute Stories

    Nur eine Verlinkung mit Ihrem Recruiting bzw. Ihrer Firma genügt nicht. Sie brauchen laufend spannende Stories, welche Sie an die Profile versenden können oder diese in ihrem Newsfeed finden. Damit heizen Sie das Interesse für Ihre Firma und Jobs an.

  3. Selbst gute Linkedin Profile haben – von Recruiting Team bis CEO

    Wer auf Linkedin registriert ist, informiert sich auch dort über die Firma, über deren Mitarbeitende bis hinauf zum CEO, der hoffentlich selbst eine Art Blog pflegt, um bestehende Kunden, Belegschaft und Interessenten zu informieren und motivieren. Sind Sie selbst mit lausigen Profilen präsent, ist dies ganz einfach nicht zielführend. Ich empfehle, dazu externe Unterstützung einzusetzen, um schnell und effizient zu werden (z.B. Erica Kessler https://erica-kessler.com). Gute Business Social Media Profile sind ein wichtiger Bestandteil Ihres «Employer Brandings» und Active Sourcing.

  4. Persönliche Kontakte

    Die wohl höchste und anspruchsvollste Stufe des Active Sourcing bedeutet, dass Sie die bewirtschafteten Talente zu besonderen Events einladen, wo Sie sich persönlich kennenlernen und austauschen können. Bei speziell interessanten Talenten sind auch gezielte, persönliche Einladungen durch einen möglichen Linienverantwortlichen nicht unüblich.

  5. Ausdauer

    Ein professionelles Active Sourcing bindet auch Ressourcen, welche sich gut und gerne mit den digitalen Medien auskennen und gleichzeitig über Verkaufstalent verfügen. Soll es etwas bringen, sollte ein vor sich hin rieselnder Informationsfluss entstehen, der dazu führt, dass sich der Bewerberpool selbst laufend über neue Vakanzen auf Ihrer Homepage informiert und sich bewirbt. Dann lohnt es sich.

  6. Besser als Ihre Konkurrenz

    Interessante Talente dürften von mehreren Firmen angesprochen werden. Es entsteht dadurch ein Konkurrenzkampf, den Ihr Recruiting Team führt.

Der Aufwand für ein nachhaltiges Active Sourcing ist nicht trivial und zusätzlich, denn parallel betreiben Sie auch eine reguläre Rekrutierung.

 

Betreiben Sie selbst bereits Active Sourcing? Haben Sie Fragen oder planen Sie Active Sourcing? Ich freue mich auf eine Diskussion mit Ihnen und Ihre Erfahrungen.

 

Weitere Gedanken zum Thema Active Sourcing finden Sie in den Blogs 1-6:

  • Blog 1: Active Sourcing aus Sicht Unternehmung

  • Blog 2: Jagen Sie selbst Ihrer Konkurrenz die besten Talente ab?

  • Blog 3: Überlassen Sie das Active Sourcing den Profis

  • Blog 4: Active Sourcing aus Sicht Arbeitnehmer und Jobsuchender

  • Blog 5: Abwehr gegen Active Sourcing

  • Blog 6: Brauchen Sie Active Sourcing?


Original publiziert in unserem ‚Recruiting Blog‘ auf Linkedin am 21. Oktober 2023