
Es ist ein grosser Fortschritt der Menschheit, die Lebenserwartung stark zu erhöhen. Ermöglicht durch Innovationen generell und besonders im Gesundheitswesen, sprich Medizinal Technik. Dieser Fortschritt und der damit verbundene Wohlstand hat unter anderem zur Folge, dass die Reproduktionsrate in allen westlichen Ländern inklusive Schweiz auf unter 1.5 fiel. Mit der Konsequenz, dass wir uns über Zeit selbst abschaffen, indem wir ganz einfach aussterben.
Wir sterben sogar in doppelter Weise aus:
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Durch die sinkende Reproduktionsrate, also weniger Geburten pro Frau oder Mensch, um den Status zu erhalten. Pro Jahr sterben mehr ältere Menschen als neue geboren werden.
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Die geburtenstarken Jahrgänge scheiden durch Pensionierung in den kommenden Jahren aus dem Arbeitsleben. Weniger Junge folgen, um die Arbeit zu übernehmen. Folglich sinkt die volkswirtschaftliche Leistung, das Bruttoinlandprodukt und als Folge auch der Wohlstand. Das Leben wird weniger lebenswert.
Selbsterhaltung oder Aussterben? Optionen
Mit drei Massnahmen könnte man diese selbstzerstörerischen Trends umkehren:
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Länger arbeiten durch die Erhöhung des Rentenalters. Gemäss vergangenen Abstimmungen in der Schweiz eine unsympathische Option. => Wirkung relativ schnell ersichtlich, abhängig von der Radikalität der Umsetzung.
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Förderung der Familie, d.h. Steigerung der Reproduktionsrate über 2.0 durch Massnahmen, die das Kinderhaben wieder normal und zu einem positiven Statussymbol werden lassen. => Wirkung ersichtlich nach min. 9 Monaten und effektiv nach 16 Jahren, wenn die Neugeborenen in den Arbeitsmarkt eintreten.
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Zuwanderung durch arbeitsfähige und -willige Menschen aus aller Welt => Wirkung relativ schnell, abhängig vom Standortmarketing.
Massnahme 1
Dänemark hat gezeigt, wie ein dynamisches Modell eine kontinuierliche Erhöhung des Rentenalters ermöglicht. Die Basis: Eine faire Faktenlage, nämlich die Veränderung der Lebenserwartung.
Wir sind nicht allein!
Die Schweizer Bevölkerung scheint nicht zu realisieren, dass die Finanzierung des heutigen Status der Vorsorge nur zulasten der nachfolgenden Generationen möglich ist. Mit Sturheit sitzen die Voll-Rentner auf ihren Ansprüchen. Die Bald-Rentner sind auch nicht bereit, einer längeren Lebensarbeitszeit zuzustimmen. Dabei wäre es nur fair, ein kleines Bisschen der gewonnenen Lebensjahre in eine geringe Verschiebung des Renteneintritts einzusetzen. Besonders bemerkenswert ist, dass gerade die linken Parteien mit ihrer Anspruchshaltung die Selbstzerstörung befeuern.
Und übrigens: Gemäss einer Studie der OECD/G20, auf Euronews veröffentlicht 27.5.2025, haben bereits acht westeuropäische Länder höhere Rentenalter als die Schweiz. Wir wären nicht allein.
Massnahme 2
Die Massnahme zwei ist wohl die Schwierigste. Eine Familie gründen und zwei+ Kinder grossziehen ist mit viel Entbehrung und Aufopferung verbunden. Zwei Merkmale, welche vom Leben in Luxus und Wohlstand torpediert werden.
Massnahme 3
Als Alternative gilt die Massnahme drei, welche als Konsequenz die Veränderung unserer Kultur zur Folge hätte. Einem grossen Teil der Bevölkerung und vor allem den Rechtsparteien ist dies ein Graus.
Fazit
Wenn Sturheit und Fairness zusätzlich mit gesundem Menschenverstand gemischt würden, wäre wohl eine langfristige Mischung aller drei Massnahmen sinnvoll. Dafür muss eine öffentliche, gesellschaftspolitische Diskussion gestartet werden.
Von den politischen Akteuren würde ich mir wünschen, sich aus den ideologischen Gräben zugunsten des gesunden Menschenverstands herauszuwagen.
Und auch die Unternehmen, d.h. die Wirtschaft, müssten mitziehen, indem sie eine Personalstrategie entwickeln, welche die sinnvolle Beschäftigung im verlängerten Arbeitsleben interessant macht.
Weitere Gedanken zu diesem Thema:
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