Hier die Auswertung unserer 13. Kurz-Umfrage:
Auswertung final als PDF.
Hintergrund:
Steht die Globalisierung zur Disposition? |
In der Politik und auch in Vorträgen an Anlässen zur Wirtschaft fällt in neuster Zeit der Begriff ‚Globalisierung als Jobkiller‘ zunehmend häufig.
Mit der Wahl von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten gewinnt das Thema an Bedeutung.
Was ist damit los?
- America first – Donald Trump nimmt auf die Sorgen einer grossen Bevölkerungsschicht auf und wird Präsident. Handelsabkommen sollen neu verhandelt werden, Schutzzölle sind angesagt.
- Britain first – Analog stimmt das Britische Volk für den Brexit.
- Switzerland first – Die Schweiz stimmt der Masseneinwanderungsinitiative zu, eine sanfte Kritik an einem Effekt der Globalisierung. Die SP schreibt sich neu den Klassenkampf auf die Fahne. In der NZZ wird offen über das Ende der Globalisierung geschrieben.
- France, Germany, ….. first – Das Thema Globalisierung wird die anstehenden Wahlen in vielen europäischen Ländern stark beeinflussen.
- etc.!
Von den einen Parteien geschürt und unterstützt, von den anderen Parteien ignoriert oder vergessen: Protestwähler lehnen sich gegen die negativen Ausprägungen der Globalisierung (Verlagerung der Arbeitsplätze) auf. Sie haben genug von der Optimierung zu Lasten der Arbeiterklasse. Diktatoren freut dieser Trend.
Resultat : |
Frage 1: Wie beurteilen Sie folgende Aussagen / Szenarien?
Kommentar:
- ad (2) Abschottung bringt nichts – wir sind auf die USA gespannt.
- ad (4) Automatisierung und Digitalisierung als Chance!
- ad (6) Muss / (kann) sich die Politik etwas einfallen lassen?
Beurteilungen / Kommentare von Antwortenden:
- Das Rad der Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Auch Protektionismus wird den Welthandel nicht komplett unterbrechen. Protektionistische Länder schaden sich auf Dauer selbst (vgl. Frankreich). Industrie 4.0 bietet die Chance, Fertigungen in Hochlohnländern aufrecht zu erhalten oder wieder auszuweiten.
- Es wird schwieriger, multilaterale Abkommen zu schliessen. Bilaterale Handelsverträge werden soziale und ökologische Auswirkungen besser berücksichtigen sowie die Verteilanspekte besser ausweisen müssen.
- Globalisierung und Digitalisierung ist nicht aufzuhalten – trotz Brexit, Trump, Putin et. alteri
- Grössere Länder besinnen sich vermehrt auf ihren Binnenmarkt zurück und beginnen diesen zu stärken. Triebfeder diesbezüglich sind rein politische Überlegungen, bei welchen die Stärkung der eigenen Nation im Vordergrund liegt. Die EU schlittert zunehmend in eine Existenzkrise, da die „Versprechungen“ gegenüber den neuen EU-Ländern nicht eingehalten werden können.
- Verteilungsaspekte müssen bei der Globalisierungsdebatte stärker berücksichtigt werden
- 1. oben sind die Fragen teilweise unverständlich weil sprachlich falsch (P.S. der Red.: Danke, bitte bei Chr.Hilber melden)
2. Wenn Globalisierung nicht nur für die Abschaffung der Zölle/Handelsschranken, sondern auch für die Globalisierung von Arbeits- und Umweltrecht/Standards steht, dann hat die Schweiz gute Chancen, sich im Markt zu behaupten, und es entsteht für alle, Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine Win-win-situation.
3. Die Gesellschaft 4.0 braucht parallel zur Digitalisierung auch Arbeitsplätze für all jene, die sonst aus der Wertschöpfungskette gekippt werden. Eine Re-Industrialisierung kann deshalb viel Sinn machen, wenn nicht die Schwächen der ersten Industrialisierung kopiert werden.
Ihre Perspektive, aus welcher Sie die Fragen beantwortet haben?
*) 90-Sek.-VR-Umfrage
Die 90-Sekunden-Verwaltungsrats-Umfrage wird von P-Connect alle 1-2 Monate zu aktuellen Themen durchgeführt und ist Teil unserer Executive-Search Tätigkeit im Umfeld von Verwaltungsräten / Geschäftsleitungen und unseres Interesses für Persönlichkeiten und deren Impact auf Unternehmen und Wirtschaft. Die Umfragen sind anonym.